braucht man am anfang einer liebe tausend klare antworten oder eher zehn gut gestellte fragen? die freude an überraschenden fragen, an immer seltsamer werdenden fragen, die einen fangen und nicht mehr loslassen, die die unmöglichkeit einer richtigen antwort von vorn herein erahnen lassen. das ist, was ich vermisse. ist das wenig? oder sogar falsch?
ein teil meines lebens lässt wegen seiner einfachheit keine fragen zu. ich mache die tür auf zur liebe, wir schauen uns in die augen und wissen, wir haben uns keine fragen zu stellen, stehen uns stumm gegenüber und versuchen uns auszuhalten, zu unterhalten, am leben zu halten. und mir geht der gedanke nicht aus dem kopf, dass wir uns gegenseitig (ich muss zugeben: ganz geschickt) um den finger wickeln wollen. täuschst du mich, täusch ich dich. fair enough. nur: wo bleibt das gefühl, dass sie mir seit wochen verspricht? zu viel gewissheit hat sich angesammlet - gewissheit, dass es jeder frage eine antwort folgt. wo ist die ungewissheit, die der liebe so gut steht? kann liebe ohne schatten und ungewissheit liebe genannt werden? ohne tausend gedanken in tausend gedanken geflochten? darf liebe überhaupt so einfach sein? ist weniger mehr? weniger hinterfragen, weniger zweifeln, weniger träumen, weniger wagen?
und ist dann die gefahr nicht größer, dass sich - eher früher als später - das durch liebe geformte ganze wieder in ihre bestandteile auflöst? kein ganzes, sondern etwas gewollt ganzes, etwas geformtes, ja fast gebasteltes. einfach, mit viel geduld und ohne fragen.
nennt man meine sehnsucht nach unklarheit in anderen sprachen undankbarkeit?
wird man manchmal nicht gerade deswegen kompliziert, weil man zu angestrengt versucht, sich mit einfachen sachen zu umgeben? auf mich wartet eine einfache liebe. so einfach, dass sie schon längst unverständlich geworden ist. zu einfach.
wo sind die fragen ohne antwort?
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oana
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25.10.07
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ellen foster
"I made her like a present to Jesus so maybe he would take her. Take this one I got prettied up and mark it down by my name to balance against the one I held back from you before. But I do not trust this newly dead one and when you look at her face you in your wisdom and seeing will know that her smile is a trick for you. But please take her anyway. And be sure I get the credit for it and if you can please show some way that you and me are even now. I do not think I want to go through this again. I know I told her she had her soul to worry over but I lied to her out of spite. I am the one who worries about souls and I do not want to know no Lord I just want to worry about my own self now and all the living I got to do. So you fix this little deal up for me and I will appreciate it. You just mark down how I tried this time and did not sleep to forget. This last one might already be standing at the gate. I do not know how long the trip takes. You might look at her and say old Ellen might have prettied her up but she still is too mean to be here. You might say that to yourself or to whoever puts the checks by the names. But Lord you have to remember how good the first one was and forgive her for leaving your world. My mama did not know what she was doing. She was too sad ti think straight. We get that down here. You just fix that up for me tf you will. And I will wait for a sign one way or the other that will show me how I am supposed to live.
So that is how I prayed in my mama's mama's room where I sat close so long by the curtains that hung heavy and blocked the light of everything that happened outside."
Ellen Foster, Kaye Gibbons
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oana
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25.10.07
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since when did we become a webcam? an e-mail?
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oana
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15.10.07
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Labels: gedanken/ganduri
sounds of korea
daegu, 14.10.2007, hanil cinema
to be continued..
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oana
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14.10.07
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Labels: film
Tempelhüpfen
Sie wirft den Stein. Hebt das Bein und springt hinein.
Hinein in die Felder, die lebendig machen.
Sie erspäht die einzelnen Bereiche, konzentriert sich und verlässt sich auf ihre Geschicklichkeit. Grenzen nimmt sie wahr. Die müssen übersprungen werden. Auf sie treten, das darf sie nicht. Einfach wegwischen, das geht nicht.
Bevor sie den ersten Sprung macht - einbeinig, unsicher, wackelnd - wandert ihr Blick.
Eins, zwei, drei, gespreizt ...
und dann ein Feld zum Ausruhen. Da hinten!
Hinein!
Das ist zu schaffen. Sie will es schaffen!
Sie wirft den Stein. Hebt das Bein und springt hinein.
Gleich ins zweite Feld.
Manchmal ist die Liebe warm.
Dann umhüllt sie wie ein wollener Mantel, in den man sich kuscheln darf und aus Zärtlichkeit ist der Gürtel, der als Band sich um zwei Menschen schlingt.
An solchen Tagen tut es gut, ihn auf dem Sofa sitzen zu sehen. Er liest ein Buch. Er döst in den Sonnenstrahlen, die durchs Fenster fallen und seine Nase kitzeln. Er setzt sich an den Schreibtisch, um zu arbeiten. Er ist da. Er ist nah.
Zwei Herzen klopfen im gleichen Rhythmus. Die Begierde schlummert im Wattebett und schickt nur ab und an ein Traumbild, das sie Kribbeln macht.
Nein, keine Fragen.
An solchen Tagen braucht sie seine Worte nicht.
Sie weiß, gleich hebt er den Kopf und lächelt sie an.
„Trinken wir Kaffee?!“
Sie wird glücklich in die Küche eilen.
Manchmal ist die Liebe kühl. Dann steht sie zwischen ihm und ihr.
An solchen Tagen will er sie nicht. Nicht ganz.
Er will nicht alles, was Liebe ist. Was ist Liebe?
Vorsicht! Sie strauchelt. Nicht das Gleichgewicht verlieren!
Ihr Mehr treibt ihn ins Weniger.
Sie verheimlicht und versteckt es, damit er nicht sieht, was er sehen soll.
Verbirgt das Lächeln im Grinsen, die hungrigen Finger im neckenden Knuff.
Nein, keine Fragen. Augenzwinkern.
„Ich geh’ noch aus“, sagt er und sie antwortet: „Viel Spaß!“
„Ein stressiger Tag. Ich hab’ schlechte Laune“, sagt er und sie lässt ihm ein Schaumbad ein.
„Ich bin müde“, sagt er und sie küsst ihn zur guten Nacht.
Kurz anhalten. Luft holen vor dem nächsten Sprung.
Jetzt nicht die Orientierung verlieren!
Manchmal ist die Liebe heiß. Brennt in ihm und ihr.
‚In uns’ - fühlt sie.
Dann bringt Gier alle Gedanken zum Schweigen.
Augenberühren, Körperversinken. Fest ineinander wühlen.
„Ich will dich“, sagt er.
„Nimm mich“, sagt sie.
Spüren, Ahnen, Universum.
Keine Fragen, keine Angst.
Gelöscht. Ertränkt in nasser Ekstase.
Geschafft.
Mit beiden Beinen am Boden.
Gipfelfest.
Jubel.
Ausruhen.
Sammeln. Nicht nur Kraft.
Jetzt muss sie heim.
Und sie braucht ihn, ihren Stein.
Manchmal ist die Liebe ehrlich.
„Was willst du?“, fragt er.
„Dich“, sagt sie. „Ganz und gar.“
„Was noch?“, fragt er.
„Mich“, sagt sie.
Aufheben. Festhalten. Heim.
Das nächste Feld.
Sie wirft den Stein. Hebt das Bein und springt hinein.
veronika aydin
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oana
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11.10.07
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Labels: gedichte